Ein Plädoyer für Naturkosmetik

Naturkosmetik

Gib nichts auf deine Haut, was du nicht auch essen würdest.

Seit mittlerweile fast zwei Jahren verwende ich ausschließlich hochwertige Naturkosmetik und keine konventionellen Kosmetikprodukte mehr. Ich habe damals beschlossen, mein Badezimmer grüner und plastikfreier zu machen. Mikroplastik, Palmöl und Erdöl wollte ich mir nicht mehr länger ins Gesicht und auf den Körper schmieren.

Die meisten Produkte aus der konventionellen Kosmetikbranche sind einfach ein Cocktail aus chemisch-synthetischen Inhaltsstoffen wie Duft,-Farb- und Konservierungsstoffen. Die konventionelle Kosmetikindustrie verwendet oft Zutaten, die als hormonell wirksam gelten, Allergien auslösen können oder im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Diese Stoffe sind günstig und die Herstellungskosten sehr niedrig.

Hier ein kleiner Überblick über problematische Stoffe in Kosmetik und Pflegeprodukten:

Erdöl

Erdöl bzw. Mineralöl versteckt sich hinter Namen wie Paraffin oder Silikon und ist in sehr vielen herkömmlichen Kosmetikartikeln enthalten. Es ist die billige Basis vieler „feuchtigkeitsspendender“ Produkte wie Lippenpflegestifte und Feuchtigkeitscremes. 

Erdöl ist ein Fremdstoff für unseren Körper und kann von der Haut nicht aufgenommen werden. Es lagert sich als dünner Film auf der Haut ab und lässt die Haut dadurch nicht atmen. Bei langfristiger Anwendung kann die Haut so sehr stark austrocknen. Erdöl ist auch der Ausgangsstoff für andere schädliche Inhaltsstoffe, wie Silikone, die häufig in Haarshampoos zum Einsatz kommen.

Deklariert wird Erdöl in Pflegeprodukten oft so: Mineral Oil, Petrolatum, Cera Microcristallina, Ceresin etc. Silikone haben die Endung -cone oder -xane.

Mikroplastik und Kunststoff

Kunststoffe (in Form von Mikroplastik, aber auch flüssige Kunststoffe) sind in sehr vielen konventionellen Kosmetikartikeln zu finden. Kleine Mikroplastikkügelchen dienen z.B. in Peelings und Zahnpasta als Schleifmittel und sorgen für einen Peeling Effekt. Man findet Mikroplastik und flüssige Kunststoffe auch als Binde- und Füllmittel, z.B. in Duschgels.

Auch die Verpackung von Kosmetikartikeln ist sehr oft aus Plastik – nicht nur bei konventionellen Produkten, sondern leider auch bei günstiger Naturkosmetik.

Wie mittlerweile schon bekannt ist, belastet Mikroplastik Gewässer, Meere, Böden und Tiere. Je kleiner die Plastikpartikel sind, desto größer die Gefahr, dass Tiere sie mit der Nahrung aufnehmen.

Chemische UV Filter

Konventionelle Sonnenschutzprodukte enthalten in großen Mengen chemische UV Filter auf der Basis von Erdöl. Zertifizierte Naturkosmetik hingegen verwendet mineralische UV Filter. Chemische UV Filter stehen im Verdacht, Allergien auszulösen, hormonell wirksam und krebserregend zu sein.

Palmöl

Palmöl ist ein sehr günstiges Fett und wird in großen Mengen in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Bereits ein Viertel des weltweit produzierten Palmöls wird für Kosmetik und Waschmittel verwendet.

Palmöl ist nicht schädlich für unseren Körper, aber die Produktion von Palmöl hat verheerende Auswirkungen auf das Weltklima. Für den Anbau der schnell wachsenden Ölpalmen werden große Flächen wertvoller Regenwald gerodet, was dramatische Folgen für das Ökosystem, Tiere, Menschen und den Klimawandel hat.

Palmöl auf der Liste der Inhaltsstoffe eines Produktes zu erkennen ist oft schwierig. Es kann deklariert sein als Palmfett, Palmitate, Palmate, Sodium Palm Kernelate, Palmitic Acid etc. Es kann aber auch enthalten sein, wenn nur „Pflanzenfett“ auf der Verpackung steht.

Parabene und Formaldehyd

Das sind synthetische Konservierungsstoffe, die leider in sehr vielen Pflegeprodukten zu finden sind. Sie können die Schleimhäute reizen, allergische Reaktionen hervorrufen, Krebserkrankungen begünstigen und stehen im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinflussen, da sie im Körper ähnlich wie Hormone wirken.  

In zertifizierter Naturkosmetik sind Parabene nicht erlaubt. Zu erkennen sind sie unter der Endung „-paraben“ auf der Zutatenliste.

Duftstoffe

Synthetische Duftstoffe werden dazu verwendet, um Pflegeprodukte mit einem „angenehmen“ Duft zu versehen und um Körpergeruch zu überdecken. Duftstoffe sind chemische Cocktails aus 50–100 verschiedenen synthetischen, also künstlich hergestellten, Substanzen. Immer mehr Menschen reagieren auf diese künstlichen Duftstoffe mit allergischen Reaktionen, Juckreiz, Asthma oder Kopfschmerzen. Deklariert sind sie meist nur als „Parfum“ oder „Fragrance“.

Aluminium und Aluminiumsalze

Man findet Aluminium vor allem in Deos, besser gesagt in Antitranspiranten. Sie hemmen die Schweißproduktion, indem sie die Hautporen verkleben. Das erhöht die Gefahr von schwerwiegenden Erkrankungen wie Brustkrebs. Aluminiumsalze können über die Haut auch in den Körper gelangen. Das passiert besonders leicht bei kleinen Schnitten vom Rasieren.

Auf der Inhaltsstoffliste werden sie als Aluminium Chlorohydrate oder Aluminiumchlorid angeführt.


Achtung! Naturkosmetik ist ein Trend geworden. Das hat aber leider auch zur Folge, dass Begriffe wie „Green Beauty“ verwendet werden, obwohl die Kosmetik gar nicht clean und nachhaltig ist. Es gibt viele renommierte Marken (z.B. Lush, Body Shop oder Yves Rocher), die Konsumenten gezielt in die Irre führen. Sie spielen mit einem „grünen“ Image, werben mit Natürlichkeit und Umweltschutz. Bei genauerer Betrachtung der Zutatenliste finden sich jedoch in ihren Produkten problematische Konservierungsstoffe wie Parabene, chemische UV Filter usw.

Deshalb ist es besonders wichtig, beim Einkauf nach Naturkosmetiksiegeln wie Austria Bio Garantie, Demeter etc. Ausschau zu halten. Es gibt auch international anerkannte Zertifikate (BDIH, Ecocert und Natrue etc.).

Zertifizierte Naturkosmetikprodukte sind im Vergleich zu konventionellen Produkten die bessere Wahl, da hochwertige Inhaltsstoffe verwendet werden und schädliche Stoffe wie PEGs, PEG-Derivate, Parabene, Mikroplastik und Minderöle nicht erlaubt sind.

Einige meiner Lieblingsmarken möchte ich euch gerne vorstellen:

Der folgende Teil enthält Produkthinweise und unbezahlte Werbung.

Eliah Sahil

Eine bio- zertifizierte Naturkosmetik-Marke aus Vorarlberg, die auf Reinheit der Inhaltsstoffe, Schonung der Ressourcen, Umweltschutz und nachhaltiges Verpackungsmaterial setzt. Das gesamte Sortiment ist frei von Tensiden, Palmöl, Mikroplastik, Paraben, Paraffin, Silikon, Gluten, Konservierungsstoffen und chemischen Duftstoffen. Die Verpackungen sind plastikfrei und zu 100 Prozent recyclebar.

Mein Lieblingsprodukt: Das Bio Zahnöl Kurkuma

Mit dem Rabattcode genussfreudig10 bekommst du -10% Rabatt im Online-Shop on Eliah Sahil.

Gitti

Wenn es um Nagellacke geht, schwöre ich auf die Produkte von Gitti. Die Formel der Nagellacke basiert zu 55% auf Wasser, ist vegan, tierversuchsfrei und geruchsneutral. Gitti verzichtet auf folgende Stoffe, die oft in herkömmlichen Lacken zum Einsatz kommen: Formaldehyd, Formaldehydharz, Phthalate (inkl. Dibutylphthalat (DBP), Diethylhexylphtalat (DEHP)), Toluol, Kampfer, Xylol, Ethyl tosylamide, Triphenylphosphat (TPP/TPHP), Ethyl acetate, Butyl acetate, Propyl acetate, Nitrocellulose, UV-Filter, Parabene und Duftstoffe.

Noch dazu sind die Farben wirklich toll (auch wenn die Auswahl überschaubar ist) und das Packaging gefällt mir auch richtig gut.

Mein Lieblingsprodukt: gitti no 06 koralle

Dr. Hauschka

Die Philosophie der Marke Dr. Hauschka Kosmetik, das harmonische Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu bewahren. Verarbeitet werden nur biologisch-dynamische Heilpflanzen, unter Berücksichtigung natürlicher Rhythmen bei Anbau, Herstellung und Pflegekonzept. Die Produkte von Hauschka enthalten keine chemisch-synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe.

Mein Lieblingsprodukt: Gesichtswaschcreme

Kerala Ayurveda Shop

Sehr gerne mag ich auch die ayurvedischen Kosmetikprodukte, die es im Kerala Ayurveda Shop zu kaufen gibt. Die Kosmetik wird regelmäßig, frisch und in kleinen Chargen hergestellt. Die Kosmetikprodukte sind frei von künstlichen Konservierungsstoffen, Mineralölen, Parabenen, Silikonen, künstlichen Duft- oder Farbstoffen und Sulfaten. Außerdem ist der Großteil der Produkte vegan.

Mein Lieblingsprodukt: Golden-Safran-Creme

In der Naturparfumerie von Staudigl in der Wollzeile im Wiener 1. Bezirk stöbere ich auch gerne. Da gibt es eine große Auswahl an hochwertigen Naturkosmetik-Marken, viele auch aus Österreich.

DIY Naturkosmetik

Wer noch weiter gehen möchte, kann seine Kosmetikprodukte auch einfach selbst herstellen.

Dafür möchte ich dir den Naturkosmetik-Onlinekurs von Valerie Jarolim von Blatt & Dorn ans Herz legen. Ich habe den Kurs selbst vor Kurzem absolviert und mache jetzt voller Begeisterung meine eigene Deocreme, Lippenbalsam, Bodybutter und vieles mehr.

Auf Valeries Blog findest du auch viele wertvolle Infos und Naturkosmetik-Rezepte.

Quellen & weitere Informationen:

Greenpeace-Ratgeber für umweltbewussten Konsum

Grüner Naturkosmetik Ratgeber von Greenpeace

Global 2000 Naturkosmetikcheck (2016)

Podcast-Folge „Wann ist Naturkosmetik wirklich clean & nachhaltig?“ von Dr. Janna Scharfenberg

Blog Beitrag von Valerie Jarolim (Blatt & Dorn) „Warum du Naturkosmetik aus dem Supermarkt nicht immer trauen kannst“

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