Intervallfasten aus ayurvedischer Sicht

Hirse-Kitchari mit Kartoffeln und Spinat

Seit einiger Zeit ist Intervallfasten, auch intermittierendes Fasten genannt, in aller Munde. Doch wie sieht es damit aus ayurvedischer Sicht aus? Dem bin ich auf den Grund gegangen und möchte meine Erkenntnisse hier mit euch teilen.

Unter Intervallfasten versteht man eine Verringerung der Nahrungsaufnahme durch Pausen zwischen den Mahlzeiten. Das ist neu im Vergleich zu veralteten Abnehmmethoden, bei denen man die Nahrungsmenge an sich reduziert hat.

2016 hat der Japaner Professor Ohsumi den Medizin Nobelpreis für seine Forschung erhalten. Er hat nämlich das intermittierende Fasten auf Zellebene erforscht und festgestellt, dass es dadurch zu einer Verlängerung der Zelllebensdauer kommen kann.

Die heute wohl bekannteste Methode des Intervallfastens ist das sogenannte „16:8“. Das bedeutet so viel wie 16 Stunden Fasten und Essen innerhalt von 8 Stunden – dazu aber später mehr.

Aus ayurvedischer Sicht ist Fasten das höchste Heilmittel. Intervallfasten wird im Ayurveda schon seit Jahrtausenden praktiziert. Der positive Effekt des Fastens zeigt sich in Gewichtsreduktion, mehr Wohlbefinden und Leichtigkeit (körperlich und geistig).

Worauf kommt es bei dieser Methode des Fastens an? Das Verdauungsfeuer (Agni) muss ungestört arbeiten können, um die Nahrung vollständig zu verdauen. Das kann nur dann geschehen, wenn es zu keiner Unterbrechung durch neue Nahrungsaufnahme kommt. Bei einer gesunden Verdauung entsteht nämlich Ojas. Ojas ist die wertvolle Essenz unserer Nahrung, die den Geist klärt, den Körper verjüngt und das Immunsystem stärkt. Und wir alle wollen natürlich so viel Ojas wie möglich für uns kreieren, um uns vital und fit zu fühlen!

Wenn wir allerdings zu schwer, zu oft und ungesund essen, entsteht das Gegenteil von Ojas, nämlich Ama. Ama bedeutet so viel wie „Unverdautes“. Es sind jene Substanzen, die nicht ordentlich verdaut werden, sich im Körper absetzen und in weiterer Folge Beschwerden verursachen.

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Aus ayurvedischer Sicht sollte unser Agni jeden Tag genährt werden. Tagelang komplett auf Essen zu verzichten, ist daher nicht ratsam. Der Abstand zwischen den Mahlzeiten sollte immer mindestens 3 – 4 Stunden betragen – ohne Snacks dazwischen. Spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen sollten wir die letzte Mahlzeit zu uns nehmen. Ansonsten wird die Schlafqualität beeinträchtigt und Ama wird gefördert.

Im Ayurveda achten wir immer ganz stark auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Menschen. Hier kommen die Doshas, die drei Bioenergien Vata, Pitta und Kapha ins Spiel. Auch beim Intervallfasten spielen sie eine wichtige Rolle, denn nicht jedes Dosha kann gleich „gut“ fasten.

Vata

Vata-Typen tun sich mit langen Intervallen schwer und zu langes Fasten tut ihnen auch nicht gut. Für sie eignet sich am besten die Variante 12:12 – 12 Stunden Fasten und dann drei Mahlzeiten mit 4 – 6 Stunden Abstand dazwischen.

Pitta

Menschen mit hohem Pitta fällt das Fasten am aller schwersten, weil sie häufig essen möchten und ein sehr starkes Hungergefühl haben. Ihnen fällt es schwer sich einzuschränken und auf Genuss zu verzichten. Wenn sie sich aber dennoch für Intervallfasten entscheiden, sind die Varianten 14:10 oder 16:8 am besten. Dabei können sie entscheiden, ob sie lieber auf das Abendessen oder das Frühstück verzichten möchten.

Kapha

Kapha-Typen fällt das Fasten am leichtesten und für sie ist es auch am wichtigsten. Kaphas können die Variante 18:6 ausprobieren, also 18 Stunden Essenspause und dann zwei Mahlzeiten mit 6 Stunden Abstand dazwischen.

Finde also deine personalisierte Form des Intervallfastens und probieren einfach aus, was dir gut tut! Das Fasten soll nämlich nicht zur Qual werden, sondern dir zu mehr Leichtigkeit und Lebensenergie verhelfen.

Ich würde mich freuen, wenn du mir in den Kommentaren ein kurzes Feedback zu deinen Erfahrungen mit Intervallfasten da lässt!

Mehr zum Thema Ayurveda & Detox kannst du hier nachlesen.

Namasté!

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