Was ist Ayurveda?

Ayurveda ist das älteste Medizinsystem der Welt und hat seinen Ursprung vor über 5000 Jahren in der vedischen Hochkultur in Indien. Im Ayurveda versuchen wir, Balance und Harmonie zwischen Körper und Geist herzustellen. Das Wort Ayurveda stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Wissenschaft des langen, gesunden und glücklichen Lebens“. Es setzt sich zusammen aus den Wörtern ayus, das Leben, und veda, Wissen. Ayurveda ist ein ganzheitliches System, das den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele sieht.

Dein Essen ist deine Medizin

Krankheiten sind leichter zu verhindern, als zu heilen. Ein wichtiger Bestandteil von Ayurveda ist die Ernährung, denn sie entscheidet maßgeblich über unser Wohlbefinden und unsere körperliche und geistige Gesundheit. Im Zentrum steht hier der bewusste, achtsame Umgang mit unserem Körper. Ayurveda hilft uns dabei, zu einem gesunden Körpergefühl zurückzufinden. Die Verdauung gilt als Eckpfeiler unserer Gesundheit, denn ist unsere Verdauung gesund, sind auch wir es. Ist unsere Verdauung jedoch geschwächt, hat dies einen negativen Einfluss auf unseren Stoffwechsel, unser Immunsystem, unseren Hormonhaushalt und letztlich auch auf unsere Gedanken und Emotionen. Daher beschäftigt sich Ayurveda sehr intensiv mit dem Verdauungsfeuer, Agni, das dafür sorgt, dass die aufgenommene Nahrung bestmöglich verarbeitet und die Nährstoffe aufgenommen werden können. Wenn unser Agni richtig funktioniert, fühlen wir uns wohl und sind gesund und voller Energie.

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Ayurveda zum Kennenlernen

Individualität wird im Ayurveda ganz groß geschrieben. Jeder Mensch ist ein Unikat und dementsprechend individuell gestalten sich auch die Maßnahmen um Balance herzustellen. Zusätzlich zu unserer individuellen Beschaffenheit, haben auch die Jahres- und Tageszeiten einen gewaltigen Einfluss auf unsere Bedürfnisse und unser Wohlbefinden.

Ayurvedische Wintersuppe mit roten Linsen und Karfiol

Ayurveda ist Yoga in der Küche

Die alchemistische Wirkung von Kräutern und Gewürzen ist ein ganz zentrales Thema im Ayurveda. Mengenangaben stehen hier nicht im Vordergrund. Viel wichtiger ist die richtige Kombination und Zubereitung der Nahrungsmittel. Weiters geht es darum, ein tieferes Bewusstsein und Bauchgefühl für Nahrung zu entwickeln.

Laut Ayurveda sollte jede Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen – süß, sauer, salzig, herb, bitter und scharf – enthalten. Jede dieser Geschmacksrichtungen hat eine spezielle Wirkung auf den Körper und die Verdauung. Sind alle Geschmäcker abgedeckt, können Heißhungerattacken vermieden werden.

Im Ayurveda gibt es keine strikten Regeln oder Verbote, doch die meisten Ayurveda-Anhänger essen rein vegetarisch bzw. vegan, da der Verzicht auf Fisch, Fleisch und Eier eine sehr positive Wirkung auf das psycho-mentale Gleichgewicht und auf die spirituelle Entwicklung hat. Auch das Prinzip der Gewaltlosigkeit, Ahimsa, ist hierfür ausschlaggebend.

Auch wenn die klassischen ayurvedischen Gerichte aus der südindischen Küche stammen und oftmals aus Reis, Dal und Curry-Eintöpfen, bestehen, ist ayurvedisches Essen sehr abwechslungsreich. Der moderne Ayurveda ist sehr kreativ und man verwendet regionale und saisonale Lebensmittel, die nach ayurvedischen Prinzipien zubereitet werden.

Ayurveda Hülsenfrüchte

Die drei Doshas

Vata, Pitta & Kapha sind die drei sogenannten Doshas bzw. grundlegenden Kräfte. Die drei Doshas basieren auf den fünf Elementen: „Vata“ ist Luft und Raum, „Pitta“ ist Feuer und Wasser, „Kapha“ ist Wasser und Erde. Sie beschreiben die körperliche und geistige Veranlagung des Menschen, z.B. sein Temperament, Vorlieben und Abneigungen, Ernährungsbedürfnisse und vieles mehr. Sind die drei Kräfte im Gleichgewicht, erhalten sie die Gesundheit. Sind die Kräfte jedoch durch Umwelteinflüsse oder ungesunden Lebensstil aus dem Gleichgewicht geraten, führt dies zu Unwohlsein oder Krankheit.

Die Bestimmung des individuellen Doshas ist ein sehr komplexes Thema, das vor allem Ayurveda-Einsteiger oft überfordert. Wenn man sich gezielt mit Ayurveda auseinandersetzt, bekommt man nach und nach ein besseres Gespür für die Doshas. Wenn man die Eigenschaften der Doshas kennt und weiß, welches Dosha aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann man durch gezielte Ernährung und achtsamen Lebenswandel dazu beitragen, das Ungleichgewicht auszubalancieren.

Ayurveda liefert Vorschläge, wie man sich so ernähren kann, dass es optimal zur persönlichen Konstitution passt. Beispielsweise sind Food-Trends, wie Raw Food oder Smoothies, nicht für jeden ideal.

Ayurveda als Lifestyle

Ayurveda ist ein ganzheitlicher Lifestyle, der weit über die Ernährung hinausgeht und umfassende Möglichkeiten zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens bietet. Abgesehen von der Ernährung, beschäftigt sich Ayurveda damit, wie uns mehr Achtsamkeit im Alltag zu neuer Lebensenergie (Prana) verhelfen kann. In diesem Bereich überschneidet sich die ayurvedische Wissenschaft sehr stark mit der yogischen Philosophie. Yoga und Ayurveda sind untrennbar miteinander verbunden und gehen Hand in Hand. Ziel beider Systeme ist ein gesundes und glückliches Leben. Wer Yoga nicht nur als körperliche Ertüchtigung, sondern als spirituelle Praxis lebt, wird sich auch unweigerlich mit Themen wie Ernährung, Meditation etc. auseinandersetzen. Daher ist Ayurveda die ideale Ergänzung zu deiner Yoga-Praxis.

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